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Zu Besuch beim Spielbrett

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Vorletzten Samstag (08. März 2008) bin ich mal wieder ausgezogen und habe einen Berliner Spieleladen besucht. Diesmal führte mich mein Weg in die Körtestraße zum Spielbrett. Das Spielbrett ist der älteste Spieleladen in Berlin, denn seit nun mehr als 24 Jahren ist er fester Bestandteil der Berliner Spieleszene. Um ein wenig mehr über die Geschichte des Spielbretts zu erfahren, traf ich mich mit Andreas Kaluza, einem der Gründer. Er nahm sich die Zeit, um mir ein wenig über die vergangene Zeit seines Spieleladens zu erzählen.

Alles begann damals, so um 1981 herum, in der Körtestraße 10. Damals gab es dort das Geschäft eines Großhändlers, der vorwiegend Spiele aus dem asiatischen Raum nach Berlin importierte. 1994 ging es dann auch nach Spandau in die Havelstraße, 1997 folgte das Ladengeschäft in der Berliner Straße. Die Filiale am Kurfürstendamm wurde etwa zehn Jahre unterhalten. Heute gibt es leider nur noch zwei Geschäfte, das eine in der Berliner Straße (U-Bahnhof Blissestraße), das andere in der Körtestraße 27, also ganz in der Nähe vom Ursprung des Spielbretts.

Andreas Kaluza kam selbst über das Hobby des Rollenspiels zum damaligen Besitzer des Spielbretts. Er studierte damals noch und nahm einen Nebenjob beim Spielbrett an. Nach etwa drei Jahren (1987) stieg er dann mit zwei weiteren Teilhabern voll ins Geschäft ein. Damals beschränkte man sich noch auf den Großhandel und den Import ausländischer Spiele. So brachte Spielbrett zum Beispiel das allseits bekannte Abalone nach Deutschland. Auf der Verpackung der Urversion war Spielbrett aufgedruckt!

Im Jahr 1991 ließ Spielbrett dann das Spiel Drunter & Drüber produzieren, welches zum Spiel des Jahres 1991 gewählt wurde. Mit der Zeit geriet der Großhandel etwas in den Hintergrund und ist somit nach und nach gänzlich weggefallen. Heute ist das Spielbrett auf das reine Ladengeschäft ausgerichtet. Der Großteil wird durch Gesellschaftsspiele bestimmt. Ebenfalls sind Rollenspiele, wie z.B. Das Schwarze Auge, im Angebot. Ein weiter, in den letzten Jahren deutlich gewachsener Bereich sind die Kindersachen.

Andreas Kaluza gewährte mir auch ein paar Einblicke in die Sicht der Spielwarenhändler. So ist deutlich spürbar, dass die Kinder und Jugendlichen deutlich seltener im Laden sind. Die Vermutungen gehen dahin, das diese ihr Taschengeld heutzutage eher für Handyrechnungen und Online-Spiele ausgeben und somit weniger für die klassischen Brettspiele übrig bleibt. Auch der Sektor Trading Card Games geht spürbar zurück, die Zeiten von Magic The Gathering sind wohl gezählt. Einzige Ausnahme stellt Yu-Gi-Oh! dar.

Im Bereich der Ausbildung bietet das Spielbrett leider keine Möglichkeiten an, jedoch ist ein Schüler- oder Berufsbegleitendes Praktikum möglich. Ich selbst hätte mir vor zehn Jahren sehr gewünscht, in diesem Bereich einsteigen zu können und so denke ich, dass es auch heute noch junge Leute gibt, die in dieser Arbeit aufgehen würden. Bei Fragen hierzu einfach in einer der beiden Spielbrett-Filialen vorbeischauen, anrufen oder eine Email (SpielbrettBln@aol.com) senden.

Kommen wir nun zu einem Thema, dass interessant für alle Spielebegeisterten ist. Spieleabende! Im den letzten Jahren fanden in beiden Filialen regelmäßig Spieleabende statt. Derzeit ist dies leider nicht möglich, sollten jedoch wieder Spieltermine angeboten werden, sind diese natürlich auf Spieleabend-Berlin zu finden. Derzeit ist eine Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen von Seiten Spielbretts angedacht. Man möchte damit die Kinder und Jugendlichen wieder besser erreichen und diesen aufzeigen, dass nicht nur der heimische PC die Zeit wie im Fluge vergehen lässt.

Andreas Kaluza ist natürlich auch selbst dem Spielen treu geblieben. Es wäre auch nur schwer denkbar, als Besitzer eines Spieleladens nach Feierabend nicht an Spiele oder einen Spieleabend unter Freunde zu denken. Daher trifft er sich jeden Dienstag zum Brettspieleabend mit Freunden, denn dies ist die schönste Art, seine Zeit mit der Familie und seinen Freunden zu verbringen.

Ich kann euch das Spielbrett nur empfehlen, sucht ihr ein bestimmtes Spiel oder wisst ihr noch vielleicht gar nicht, was genau zu euch passt? Dann kommt in die Filiale Berliner Straße oder die Filiale Körtestraße, denn ihr werdet bestens beraten und habt die größtmögliche Auswahl an Spielen aus alle Sparten. Für mich als begeisterter Rollenspieler gibt es auch eine gute Auswahl und wer den Aventurischen Boten oder andere Spielfachzeitschriften nicht im Abonnement hat, kann hier die neuesten Ausgaben bekommen. Ich selbst bin seit über zwölf Jahren zufriedener Kunde und kann mir Berlin ohne das Spielbrett gar nicht mehr vorstellen.

In diesem Sinne, danke an Andreas Kaluza für den kleinen Einblick hinter die Kulissen des Berliner Spielbretts. Sobald das Wetter besser ist, werde ich auch ein paar Bilder der beiden Filialen auf die Website stellen.


Und so kommt ihr hin:

Spielbrett OHG
Körtestrasse 27
10967 Berlin
030 6924250
030 69507411 (Fax)

Spielbrett OHG
Berliner Strasse 132
10715 Berlin
030 8731535
030 86421081
030 86421082 (Fax)


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